Fr, 16.12.2022
Großhandelspreise für Futtergetreide fester
(AMI) Lebhaftes Vorkontraktgeschäft mit Mischfutter kurbelt die Nachfrage der Hersteller zwar an, aber unzureichende Logistik, schwankende Kurse und mangelndes Angebot bremsen die Umsätze.
Der Futtergetreidemarkt ist kaum lebhafter als der Brotgetreidemarkt, auch wenn die Mischfutterhersteller doch mehr Kaufinteresse zeigen als die Mühlen. Der deutlich belebtere Abschluss von Mischfutterkontrakten der Landwirtschaft hat auch den Bedarf der Verarbeiter angeheizt. Aber da sich das meiste in den Liefermonaten 2023 abspielt, ist vorerst die Nachfrage nach diesen „fernen“ Positionen verhalten. So reduziert sich das Kaufinteresse der Mischfutterhersteller auf den nötigsten Bedarf, wobei Abschlüsse sehr häufig an den unterschiedlichen Preisvorstellungen scheitern. Außerdem drängt sich das Problem mit der Logistik in den Vordergrund und mit dem ohnehin schon limitierten Frachtraum, den zusätzlichen Ausfällen der Fahrer sowie dem Niedrigwasser auf den Binnenwasserwegen spielen mehr Faktoren eine Rolle als der übliche Winterbeginn.
Der Preisrückgang auf Erzeugerstufe ist im Vergleich zu den Börsenkursen eher moderat. Das kann auch daran liegen, an welchem Tag die Preiserfassung in den Regionen gelaufen ist, denn starke Kursschwankungen führen so zu unterschiedlichen Tendenzen. Außerdem zeigen die Großhandelspreise eine gänzliche andere Richtung, nämlich nach oben. Am 14.12.22 wurden der AMI mit 281 (250-317) EUR/t gegenüber Vorwochenlinie rund 2,50 EUR/t niedrigere Futterweizenpreise gemeldet. Gerste verlor mit 254,60 (230-259) EUR/t gut 1 EUR/t, Mais mit 294 (265-310) EUR/t indes knapp 2 EUR/t. Triticale legte um 2,30 auf 262,50 (230-311) EUR/t zu.
Auf Großhandelsebene zeichnen sich das knappe Angebot, die unzulängliche Logistik und der Absatz von Mischfutter deutlicher ab. Die Maispreise legten gegenüber Vorwoche um 4 auf 317 EUR/t franko Südoldenburg zu, am Oberrhein wird von 310 EUR/t gesprochen, franko Niederlande von 315 EUR/t. Futtergerste verteuerte sich um 2 auf 289 EUR/t franko Westdeutschland und auf 287 EUR/t franko Niederlande. Futterweizen wird hüben wie drüben mit 312 EUR/t nahe Vorwochenlinie bewertet.
