Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 02.12.2022

Rapspreise 14 % unter Vorjahresniveau – Markt stabilisiert sich etwas

Trotz zwischenzeitlichem Langzeittief scheint die Abwärtsbewegung am Markt vorerst gebremst zu sein.

Die  Abwärtsbewegung  der  Notierungen für Raps an der Pariser Börse hält am 01. Dezember 2022 ein wenig inne. So erreichten die europäischen Rapskurse zwar zwischenzeitlich mit 584,25 EUR/t den tiefsten Stand seit dem 21. September 2022, haben sich aber momentan auf diesem Niveau stabilisiert. Der Novembertermin 2023 steht aktuell noch bei 583,50 €.

Auslöser für den deutlichen Kursrückgang waren die jüngsten Entwicklungen in China. Angesichts steigender Infektionszahlen veranlasste das Reich der Mitte erneute Abriegelungen einiger Metropolen. Das dürfte die Nachfrage nach Rohstoffen deutlich schmälern, was auch die Rohölnotierung belastete, die damit ihrerseits Druck auf die Ölsaatenkurse ausübte. Hinzu kommt, dass der festere Euro die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Ware schmälert. Unterdessen korrigierte die EU-Kommission ihre bisherige Ernteschätzung 2023 um 144.400 t auf 19,4 Mio. t nach unten, was immer noch rund 2,3 Mio. t mehr wären als 2022. Ausschlaggebend für die Kürzung ist die aktuell nur noch auf 260.0000 t avisierte Rapsernte in Spanien. Im Vormonat war noch von knapp 400.000 t ausgegangen worden.

Angesichts der deutlichen Abwärtskorrekturen läuft der Umsatz am Rapsmarkt weiterhin auf Sparflamme. Entsprechend gering bleibt auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Nur vereinzelt werden aus Sorge vor weiterem Preisverfall kleine Teilmengen aus der Ernte 22 und ex Ernte 23 vermarktet. In dem fallenden Markt bleibt jedoch auch die Nachfrage gering. Käufer hoffen auf weitere Preisrücknahmen und warten die weitere Entwicklung ab. Indes sind die Feldarbeiten bis auf kleine Restarbeiten vollständig abgeschlossen. Der Zustand der Wintersaaten wird als gut bis sehr gut bewertet.

Angesichts rückläufiger Terminmarktnotierungen wurden die Gebote für Raps auf Großhandelsstufe nach unten korrigiert. Mit 601 EUR/t sind franko Niederrhein für prompte Partien rund 21 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg werden mit 591 rund 19 EUR/t weniger genannt.

Auch die Erzeugerpreise für Raps der Ernte 22 wurden deutlich zurückgenommen. So werden aktuell im Bundesdurchschnitt 568,60 EUR/t genannt, 15,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 535 bis 600 EUR/t. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr kostete Raps noch 651 EUR/t und damit noch rund 14 % mehr. Auch die Vorkontraktpreise der Ernte 23 wurden deutlich zurückgenommen. Mit 556,30 (530-580) EUR/t werden rund 19,20 EUR/t weniger verlangt als noch in der vergangenen Woche.

(Quelle: AMI, Euronext)

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