Fr, 02.12.2022
Agabebereitschaft der Getreideerzeuger geht deutlich zurück
Schwankende bis schwache Kurse treiben Preisvorstellungen auseinander. Geringe Nachfrage und verhaltenes Angebot versetzt Markt in weihnachtliche Ruhe.
In Paris zeigten sich die Weizenkurse zuletzt vergleichsweise stabil mit leichtem Plus. Der Fronttermin lag mit 326,50 EUR/t marginal unter Vorwochenlinie. Demgegenüber hat die in der Vorwoche vorherrschende Preisschwäche für Getreide die Abgabebereitschaft spürbar gebremst. Nur vereinzelt sind Erzeuger aktiv geworden, aber es handelt sich in der Regel um kleinere Teilmengen für den vorderen Bedarf, langfristige Termine bleiben zumeist unberücksichtigt. Auch die Ernte 23 rutscht langsam aus dem Fokus, dennoch macht sich Angst vor weiter fallenden Preisen breit und so werden für die kommende Ernte überschaubare Mengen von Erzeugerseite vermarktet. Handelsunternehmen sprechen bereits von vorweihnachtlicher Ruhe, die in jüngster Zeit selten so früh eingetroffen war. Es bleibt abzuwarten, ob es Impulse vom Weltmarkt schaffen werden, den heimischen Getreidemarkt aus dem Winterschlaf zu holen.
Auf Erzeugerstufe haben im Bundesdurchschnitt Qualitätsweizen zur sofortigen Lieferung knapp 3 EUR/t, Brotweizen gut 3 EUR/t, Brotroggen knapp einen und Braugerste fast 4,50 EUR/t verloren. Dinkel ist mit Preisen unter 200 EUR/t aktuell der große Verlierer am Markt. Kontraktpreise ex Ernte 23 aus Ostdeutschland werden kaum noch genannt.
Auf Großhandelsstufe zeigt sich Brotroggen bei sehr geringem Umsatz vergleichsweise preisstabil mit 302 EUR/t franko, auch wenn zwischenzeitlich die Marke von 300 EUR/t erreicht worden war, lag er zuletzt wieder auf Vorwochenlinie. Brotweizen fiel an der Rheinschiene um 4-5 auf 331-332 EUR/t franko. In Hamburg wird nur noch von 326 EUR/t für Brotweizen gesprochen, die 330 EUR/t werden für Qualitätsweizen genannt. Braugerste verlor 2 auf 397 EUR/t franko Oberrhein und für Lieferungen ex Ernte werden 391 EUR/t gefordert, 4 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche.
(Quelle: AMI)