Mi, 02.11.2022
Forschungsprojekt zur ASP-Übertragung durch Futtermittel
(FLI) Mittlerweile hat sich die ASP zu einer weltweit auftretenden Tierseuche entwickelt. Da der Erreger in der Umwelt teilweise sehr stabil ist, besteht der Verdacht, dass das Virus auch über Futtermittel, Wasser und andere unbelebte Materialien wie Einstreu in Hausschweinebestände übertragen werden könnte. Empirische Belege dafür gibt es bisher nicht. Zwar kam die EFSA aufgrund theoretischer Annahmen zu dem Ergebnis, dass für bestimmte Futtermittel und Feldfrüchte ein geringes Risiko besteht, ASP-Viren zu enthalten, jedoch fehlen hierzu wissenschaftliche Daten. Daher werden das Friedrich Loeffler-Institut (FLI), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die schwedische Statens Veterinärmedicinska Anstalt in einem gemeinsamen Forschungsprojekt die Stabilität von ASP-Viren auf verschiedenen Futtermitteln und Einstreumaterialien unter praxisnahen Lagerbedingungen untersuchen. Eine Vorab-Auswertung bislang bekannter wissenschaftlicher Studien hat ergeben, dass bei verarbeiteten Nebenprodukten, Getreide, Extraktionsschroten und Mischfuttermitteln durch die Verarbeitungsschritte eventuell eingebrachte ASP-Viren weitestgehend inaktiviert werden. Dies gilt bei sachgemäßer Handhabung unter den allgemeinen Hygienevorschriften. Bei Futtermitteln, die keiner weiteren Behandlung unterzogen und direkt verfüttert werden, ist eine Übertragung der ASP nicht ganz auszuschließen.