Do, 13.10.2022
Feste Weizenpreise können Umsätze nicht beleben
Paris war von kräftigen Schwankungen gekennzeichnet, denen ein verhältnismäßig umsatzschwacher Brotgetreidemarkt in Deutschland folgte. Allerdings wiesen die Kassapreise einen deutlicheren Aufschwung hin und gaben verhaltener nach, so dass von dem Börsenplus von 8 EUR/t und einem Minus von 6,50 EUR/t am 12.10.22 bei den Großhandelspreisen für Brotweizen im Endeffekt sogar 5 EUR/t über Vorwochenlinie übrigblieb. Gleiche Entwicklung zeigen die Qualitätsweizenpreise, die franko Hamburg den Abstand zum Brotweizen halten. Die Großhandelspreise für Braugerste entwickelten sich im Vergleich zur Vorwoche schwächer und gaben im Schnitt um 5 EUR/t nach. Käufer zeigen erst Interesse bei Lieferungen ab Januar 23, was allerdings 8 EUR/t vom Briefkurs abweicht und daher keine Umsätze zustande gekommen sein dürften. Auf Basis Oktober 23 ist erkennbar, dass Käufer ihre Preisidee gegenüber Vorwoche um 5 EUR/t angehoben haben, Verkäufer allerdings noch nicht. Der starke Kursauftrieb in Paris ließ zwar die Preise am Kassamarkt ebenfalls steigen, konnte aber die Umsätze nicht beleben. Erzeuger verkaufen zurückhaltend, zumal ihr Fokus auf den Feldarbeiten ruht. Die Wettervorhersage, dass am 13.10.22 ergiebige Regenfälle zu erwarten sind, trieben viele an, ihre Feldarbeiten vorher zu erledigen. Die Nachfrage der Mühlen ist jetzt schon etwas weiter in das Jahr 2023 gerückt, aber auch hier wird nur vorsichtig agiert. Die Unsicherheit über die Energieversorgung nach dem 01.01.23 und die damit schwer kalkulierbare Kostenentwicklung mahnen zur Vorsicht. Prompte Partien werden von den Mühlen nur sehr sporadisch und vereinzelt gesucht. Auch das Exportgeschäft zeiht derzeit wenig Neugeschäft nach sich. Die Mengenbewegungen sind zwar lebhaft, fußen aber auf längst getätigte Kontrakte. Die Brotweizenpreise frei Erfasserlager haben im Vergleich zur Vorwoche zugelegt. Erzeuger erhielten im Schnitt 330,80 (295-350) EUR/t, das waren 3,25 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Qualitätsweizen verteuerte sich um 3,50 EUR/t auf 350,20 (310-349) EUR/t. Für Brotroggen wurden 7 EUR/t höhere 288,30 (260-304,50) EUR/t genannt, für Braugerste indes unverändert 351 (325-374) EUR/t. Im Tagesgeschäft passen Geld- und Briefkurse häufig nach wie vor nicht zusammen. Der Erfassungshandel ist an Mengen weiterhin interessiert, vor allem qualitativ hochwertigen Weizenpartien interessiert, die Prämien gegenüber Brotweizen wurde allerdings nicht erhöht und bleibt bei 19 EUR/t. (Quelle: AMI)