Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Do, 08.09.2022

Futtergerste rutscht unter die Linie von 300 EUR/t franko

Auf Erzeugerebene können sich die Futtergetreidepreise knapp behaupten, auch wenn Weizen und Mais in Paris an Boden verloren haben. Futterweizen verliert 1,70 auf 287 (250-310) EUR/t und hält den Abstand zu Brotweizen von 18 EUR/t. Futtergerste tendiert mit 262 (225-302) EUR/t etwas stabiler, verzeichnet allerdings ebenso wenig Kaufinteresse. Nur sporadisch wird umgesetzt und so dümpelt der Futtergetreidemarkt weiter vor sich hin. Abgabebereitschaft und Kaufinteresse halten sich in engen Grenzen. Mischfutterhersteller ordern vereinzelt Partien und interessieren sich für den überschaubaren Bereich. Umfangreiche Lieferkontrakte, gar für 2023 werden vermieden. So tendieren die Großhandelspreise spürbar schwächer. Nach dem Preisrutsch in der Vorwoche von 4-5 EUR/t gaben sie am Wochenanfang noch einmal um 2 EUR/t nach, so dass Futterweizen am 06.09.22 in den westdeutschen Veredelungsregionen gegenüber 30.08.22 5 EUR/t verlor. Noch weniger zahlen die Kollegen aus den Niederlanden, von wo derzeit überhaupt kein Kaufinteresse zu kommen scheint. Franko Niederlande wurden sogar 7 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Es wird damit argumentiert, dass der Tierbestandsabbau zu deutlich geringeren Futterbedarf führt und dieser vorerst auch aus inländischen Ressourcen gedeckt wird. Entgegen der Preisentwicklung auf Erzeugerstufe verzeichnet Futtergerste auf Großhandelsstufe einen deutlichen Preisrückgang und büßt mit 9 EUR/t sogar mehr an Wert ein als Futterweizen. Größere Umsätze werden im Oktober erwartet, wenn das Ergebnis der europäische Maisernte sicher ist. Es wird mit bedeutend weniger gerechnet als im Vorjahr und in vielen Regionen laufen die Drescher weit vor dem üblichen Termin. Die EU-Ernte wird bei 55 Mio. t auf 15-Jahrestief gesehen, was den Importbedarf deutlich steigern wird. Bereits bis zum 04.09.22 sind 4,5 Mio. t aus Drittländern (+48 %) in die EU gelangt, 2,6 Mio. t aus Brasilien (+35 %) und 1,5 Mio. t aus der Ukraine (+127 %). Deutschland hat in diesem Zeitraum seine Drittlandeinfuhren mit 67.000 t sogar mehr als verzehnfacht. Die Ergebnisse der laufenden Maisernte, so meldet die agrarzeitung, sollen sich verbessert haben. Es werden im Südwesten auch Erträge über 100 dt/ha eingefahren, was den bisherigen Durchschnitt deutlich anhebt. Weiterhin erfreulich, dass die Partien ohne großes Nachtrocknen eingelagert werden können. (Quelle: AMI)

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