Fr, 02.09.2022
Abwärtstrend beim Raps hält an
Die Pariser Rapskurse änderten in der laufenden Handelswoche erneut die Richtung und gaben deutlich nach. So schloss der Fronttermin November am 30.08.2022 mit 602,25 EUR/t nicht nur 33,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche, sondern verzeichnete gleichzeitig auch einen Tagesverlust von 18,75 EUR/t. Damit nähren sich die Notierungen erneut der Linie von 600 EUR/t an. Auch der Folgetermin Februar 23 tendierte deutlich schwächer und verlor auf Wochensicht 30,25 auf 610,75 EUR/t. Unter Druck gerieten die Kurse dabei durch die überraschend ertragsreichen Ernten in den europäischen Anbaugebieten. Das bestätige jüngst auch die Europäische Kommission, welche ihre EU-Ernteschätzung für Raps gegenüber Vormonat um 854.000 t auf 18,8 Mio. t anhob. Damit dürften nun sogar rund 1,8 Mio. t mehr zusammenkommen als im Vorjahr. Auch in Deutschland dürften mit 3,8 Mio. t rund 31.000 t mehr Raps eingefahren worden sein als bislang erwartet. Zusätzlich unter Druck gerieten die Kurse durch den zuletzt wieder etwas festeren Euro, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt mindert. Zudem erreichen angesichts der wiederaufgenommenen Exporte immer mehr Partien aus der Schwarzmeerregion den Weltmarkt. Am Kassamarkt bleibt es indes weiterhin sehr ruhig. Vereinzelt werden Partien aus Zwischenlagern, welche geräumt werden müssen, verkauft. Von einem belebten Handelsgeschehen kann jedoch nicht gesprochen werden. Ein großer Teil der Ernte 22 wurde bereits zeitig vorkontrahiert, so dass kaum von den Höchstpreisen profitiert wurde. Entsprechend gering ist die Kontraktbereitschaft für die Ernte 23. Neben den geringen Pegelständen an der Rheinschiene verunsichert zudem auch die laufende Aussaat, welche angesichts der anhaltenden Trockenheit regional nur sehr schleppend voranschreitet. Auf Großhandelsstufe sind am 31.08.2022 bis zu 617,25 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober franko Niederrhein möglich, 34,50 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Partien franko Hamburg vergünstigen sich um 33,25 auf 607,25 EUR/t. Auch die Erzeugerpreise wurden in der laufenden Handelswoche erneut nach unten korrigiert, wenn auch weniger deutlich als die Notierungen an der Pariser Börse. Im Bundesdurchschnitt wurden 597 EUR/t genannt und damit knapp 1 EUR/t weniger als in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 558 bis 640 EUR/t. (Quelle: AMI)