Do, 25.08.2022
MARS: Sommertrockenheit hält Europa fest im Griff
In weiten Teilen Europas können selbst die bereits nur mäßigen Ertragsschätzungen nicht gehalten werden. MARS reduziert die Prognose für Körnermais auf 66,3 dt/ha und damit 8,6 % unter Vormonatslinie. Gegenüber Vorjahr ist das ein Rückgang von 16 %. Der EU-weite Durchschnittsertrag für Sonnenblumenkerne wird aktuell bei 20,6 dt/ha gesehen und damit 5,5 % unter Vormonatsniveau. Gegenüber 2021 sind das 14 % weniger. Und auch Sojabohnen werden in diesem Jahr nur weit unterdurchschnittliche Ergebnisse pro Hektar erzielen. Im August nennt MARS 24,6 dt/ha und damit knapp 10 % weniger als noch im Juli und 13 % weniger als im Vorjahr. Demgegenüber hat die zügige Ernte die Ertragsergebnisse für Winterungen begünstigt, was in einer leichten Anhebung der Ertragsprognose für Weizen, Gerste, Triticale, Roggen und auch Raps fußt. Zu den am stärksten betroffenen Regionen in Europa gehören Spanien, Frankreich, Mittel- und Norditalien, Mitteldeutschland, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Kroatien. Die Wasser- und Hitzestressperioden fielen teilweise mit dem empfindlichen Blühstadium und der Kornfüllung zusammen. Dies führte zu einem irreversiblen Verlust des Ertragspotenzials. Mehrere Länder haben Maßnahmen zur Einschränkung der Wassernutzung für die Bewässerung erlassen. In einigen Regionen (z. B. Nordwestitalien, Süd- und Zentralspanien) reichten die sehr niedrigen Wasserstände in den Reservoirs nicht aus, um den Wasserbedarf der Kulturen zu decken, und die Bewässerung einiger Felder wurde aufgegeben. In den Benelux-Ländern, Westdeutschland, Westpolen, der Ostslowakei und Bulgarien belastete der Mangel an Niederschlägen in Verbindung mit gelegentlichen heißen Temperaturspitzen ebenfalls die Sommerkulturen, was sich negativ auf die Ertragsaussichten auswirkte. (Quelle: AMI)