Mi, 24.08.2022
ASP: Niedersachsen schreibt Brandbrief an Özdemir
Auch wenn vergangenen Freitag am Schlachthof Manten in Geldern erneut 1.800 Schweine geschlachtet wurden, so gibt es bei der Weiterverarbeitung dieses nach strengen Vorgaben des Tierseuchenrechts hoch zu erhitzenden Fleischs derzeit keine adäquate Vermarktungsmöglichkeit. Daher hat Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast in einem Brandbrief an Bundesagrarminister Cem Özdemir aufgefordert, dass sich dieser persönlich bei der EU-Kommission für eine Fristverkürzung für die in der 10-km-ASP-Sperrzone liegenden Schweinebetriebe im Landkreis Emsland einsetzt. Betroffen davon sind rund 300 Betriebe mit etwa 200.000 Tieren, davon über 21.000 überschwere Schweine; wöchentlich kommen fast 6.000 überschwere Schweine hinzu. Die Sperrzone soll nach den Vorgaben der EU-Kommission bis zum 14. Oktober 2022 aufrechterhalten werden. Begründet wird die geforderte Fristverkürzung damit, dass bislang alle Untersuchungsergebnisse negativ ausgefallen sind. Zudem ist die Inkubationszeit von bis zu 15 Tagen längst ohne einen weiteren Fall verstrichen. Laut niedersächsischem Landwirtschaftsministerium wurden darüber hinaus alle bisher erfolgreich durchgeführten Schritte zur Bekämpfung der Seuche und zur Vorbeugung vor einer erneuten Einschleppung ausführlich dokumentiert.
Der Landvolk hält ebenfalls eine Fristverkürzung für dringend geboten.