Do, 18.08.2022
Extrem abwartende Haltung am Brotgetreidemarkt
Am Brotgetreidemarkt bleibt weiterhin sehr ruhig. Die anhaltend schwierige Logistik bestimmt die Umsatztätigkeit. Braugerste aus Frankreich findet nur sehr schwer ihren Weg über die Mosel in den Südwesten. Kurzfristige Prognosen gehen zwar von einem leichten Anstieg des Wasserstandes auf dem Rhein aufgrund der Niederschläge im Westen und Südwesten aus, aber in der laufenden Woche wird es extrem eng bleiben. Dieser, wenn auch fahle Hoffnungsschimmer, lässt die Marktteilnehmer abwarten, zumal Erzeuger bei den rückläufigen Geboten sehr wenig Abgabebereitschaft zeigen. Mühlen und Mälzereien weisen auf vorerst gute Deckung hin, aber die Versorgung der Verarbeitungsbetriebe wird allerdings als sehr uneinheitlich beschrieben. Viele Mühlen scheinen für die vorderen Termine gut versorgt zu sein, zeigen allerdings Kaufinteresse für Lieferungen ab Oktober 22 bis März 2022. Aber auf diesen Terminen fehlt es an Angebot aus der Landwirtschaft, es kommen kaum Abschlüsse zustande. Das Exportgeschäft hat etwas an Fahrt verloren, mit den steigenden Ausfuhren aus der Ukraine und den überaus konkurrenzfähigen Offerten aus Russland verliert die EU am Weltmarkt an Boden. Selbst wenn Paris gegenüber Vorwoche fast 11 EUR/t auf dem Fronttermin verloren hat, gaben die Großhandelspreise hierzulande für prompten Brotweizen an der Rheinschiene doch nur um 4 auf 325 EUR/t nach. Exportware in Hamburg blieb sogar stabil bei 353 EUR/t für Qualitätsweizen und 350 EUR/t für Brotweizen. Auf Erzeugerstufe reagierten die Weizenpreisen ebenfalls mit leichter Schwäche.