Fr, 05.09.2025
Erste Qualitätsangaben zur deutschen Getreideernte
(AMI) Hinsichtlich der Qualität der Getreideernte 2025 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur sehr vorsichtige Einschätzungen möglich. Vom Max-Rubner-Institut wurde bisher nur eine zufällige Auswahl der Proben aus den Ländern analysiert worden. Repräsentativ für die deutsche Ernte sind diese Ergebnisse noch nicht.
So wurden für Weizen aus den Proben der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung erst 73 % der Probeschnitte und 31 % der Volldrusche ausgewertet. Es muss daher mit einer deutlichen Anpassung bei den endgültigen Werten gerechnet werden, insbesondere da viele Proben aus dem Zeitraum nach der regenbedingten Ernteunterbrechung noch nicht analysiert werden konnten.
Beim Weizen weisen die bis dato analysierten Proben einen Rohproteingehalt von 12 % auf; die Ernte 2024 erreichte im Schnitt 11,6 %. Den höchsten durchschnittlichen Rohproteingehalt von 13,6 % weisen die bisher ausgewerteten Proben aus Bayern auf. Das Schlusslicht bildet Nordrhein-Westfalen mit 10,5 %. Auch der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 40 mm etwas über dem Niveau des Vorjahreswertes von 38 mm. Insgesamt ist die Klebergüte als dehnbar und elastisch einzustufen, der Feuchtklebergehalt im Schrot von 22,6 % bleibt jedoch auf dem niedrigen Vorjahresniveau. Bezüglich des Kriteriums Fallzahl sind die bisher eingegangen Proben der Weizenernte bislang unauffällig, sie liegen im Mittel bei 337 s und damit unter den 356 s des Vorjahres. Allerdings wurde ein Großteil der bisher ausgewerteten Proben vor den anhaltenden, niederschlagsbedingten Ernteunterbrechungen gezogen. Bei Weizenbeständen, die in erntereifem Zustand über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit ausgesetzt sind, kann es zu einer Abnahme der Fallzahl kommen. Bei diesem Kriterium sind daher bei den endgültigen Werten größere Abweichungen möglich.
Mit 0,19 Gewichtsprozent wurde bislang bereits mehr Auswuchs als im Vorjahr (0,06 Gewichtsprozent) festgestellt, der ebenfalls bei verzögerter Ernte vermehrt auftritt. Das Hektolitergewicht zeigt sich in diesem Jahr mit 78 kg/hl etwas besser als die 75,4 kg/hl vom Vorjahr. Der Schmachtkornanteil liegt mit 0,38 Gewichtsprozent deutlich unter den 0,81 Gewichtsprozent des Vorjahres.
