Fr, 29.08.2025
Weizenkurse auf Jahrestief
(AMI) Das saisonbedingt üppige Weizenangebot belastet die Kurse, die Verluste halten sich aber in Grenzen. Am Exportmarkt ist es aktuell ruhig, Importeure spekulieren auf billigeren russischen Weizen.
In Paris geht es für den Weizenfronttermin weiter abwärts. Am 28.08.2025 lag der Schlusskurs bei 189,50 EUR/t, damit 7,75 EUR/t unter Vorwoche. So niedrig wurde ein Fronttermin zuletzt ziemlich genau vor einem Jahr gehandelt. Damals ging es danach jedoch flott bergauf. Ein solche Trend lässt sich aktuell nicht beobachten. Das global üppige Getreideangebot lastet auf den Kursen. Jüngst hoben zusätzlich Analysten ihre Prognose für die australische Weizenernte nochmals an. Derzeit wird eine Ernte in Höhe von 32-35 Mio. t erwartet, damit wäre das Erntevolumen in etwa so groß wie im Vorjahr und überdurchschnittlich.
Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit für russischen Weizen hatte dem französischen Weizenexport Vorteile verschafft, doch damit scheint es vorbei zu sein. Zwar hat der aktuell schwache Euro grundsätzlich die Exportchancen für Euroländer verbessert, aber gleichzeitig wurden die fob -Preise an den russischen Exporthäfen aufgrund zunehmenden Angebotes zurückgenommen. Russische Erzeuger verkaufen jetzt lebhafter, nachdem sie zu Beginn der Ernte, aufgrund unbefriedigender Ergebnisse und der damit verbundenen Hoffnung auf höhere Erlöse ihre Partien, zurückhielten. Aber die stetig nach oben korrigierten Ernteprognosen für russischen Weizen lassen diese Hoffnung schwinden. IKAR spricht jetzt von 86 Mio. t., 3 Mio. t mehr als offizielle Quellen. Am Weltmarkt wird diese Meldung und die Preisentwicklung mit Wohlwollen aufgenommen und Importeure schalten in den Abwartemodus. In den vergangenen Handelstagen wurden nur wenige neue Ausschreibungen veröffentlicht.
Die Weichweizenexporte der EU liegen noch immer weit unter Vorjahresvolumen. Bis zum 24.08.2025 wurden laut EU-Kommission lediglich 2,18 Mio. t Weichweizen ausgeführt, zum Vorjahreszeitpunkt waren es bereits 4,15 Mio. t, 2023 sogar 5,04 Mio. t. Bislang ist Saudi-Arabien mit einem Volumen von 254.478 (Vorjahr: 230.010) t größter Abnehmer von EU-Weichweizen. Dahinter folgen Marokko mit 194.647 (390.007) t und Nigeria mit 128.836 (488.675) t.