Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 31.10.2025

Aviäre Influenza – derzeit knapp 100 aktive Ausbrüche

Seit Anfang September melden mehrere Bundesländer eine deutliche Zunahme von Infektionen mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAI) des Subtyps H5N1 bei Wildvögeln und gehaltenem Geflügel. Laut dem TierSeuchenInformationsSystem (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) sind 101 aktive Ausbruchsgeschehen registriert – davon 63 bei verschiedenen Wildvogelarten und 38 in Geflügelhaltungen. Im Jahresverlauf wurden bislang 463 Nachweise bei wild lebenden Vögeln und 67 bei gehaltenen Tieren dokumentiert (Stand 30.10.2025). Die bundesweit betroffenen Geflügelhaltungen, sowohl kommerzielle als auch Kleinsthaltungen, umfassen sowohl Mastbetriebe (Enten, Gänse, Puten) als auch Legehennenhaltungen und Zuchtbetriebe mit Elterntieren und Bruteiern.

Das Virus zirkuliert in der Wildvogelpopulation, insbesondere bei ziehenden Wasservögeln. Auffällig betroffen sind derzeit die hochempfänglichen Kraniche, die an Rast- und Futterplätzen auf Wildenten- und Gänse treffen, die inzwischen eine Teilimmunität haben. Der noch andauernde Herbstzug führt zu erhöhter Mobilität und Durchmischung der Vogelbestände und begünstigt die Virusverbreitung. Wetterbedingte Verzögerungen – etwa durch ein Sturmtief mit Südwind – haben den Zugverlauf in den letzten Tagen gestört, insbesondere bei großen Rastvogelarten. Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens wird die zügige Beräumung von Wildvogelkadavern vorangetrieben, um Folgeinfektionen bei Aasfressern zu vermeiden. Diese Maßnahme ist insbesondere in Rastgebieten von Bedeutung, in denen sich große Vogelansammlungen bilden.

Abb. Fallzahlen der Aviären Influenza in wild lebendem Geflügel (blau) und in gehaltenem Geflügel (rot) im Zeitraum 2006 – 2025. Quelle TSIS, abgerufen am 30.10.2025

Im Vergleich zu den Vorjahren (vgl. Abb.) stellt die aktuelle Lage bislang keine Rekordsaison dar, auch wenn über das saisonal übliche Maß hinausgehende Anstiege der Ausbrüche bei Haus- und Wildgeflügel beobachtet werden können. Die Zunahme von Wildvogel-Fällen und die Clusterbildung in Geflügelhaltungen deuten auf ein anhaltend hohes Risiko für den Winter 2025/26 hin. Biosicherheitsmaßnahmen in den Betrieben zeigen Wirkung, sind jedoch nicht ausreichend, um Einträge aus der Umwelt vollständig zu verhindern. Die Situation erfordert weiterhin erhöhte Wachsamkeit sowie eine konsequente Umsetzung von Schutzmaßnahmen und eine enge Abstimmung zwischen Behörden und Tierhaltern.

TISI: https://tsis.fli.de/cadenza/repositories/j-SlqCKELaTDy8RoFRCW/workbooks/Aviaere-Influenza-ugs.-Vogelgrippe,KZDvzqKWkpK-ZFdJr5jq/worksheets/Uebersicht,3Z_PXs-JPrC-rYS7PhzuD?workbookHash=lvNdbk84RxLclq18e3Hh96EgimwAQknVrjowsubPU6NtBSCE

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